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/ "Tod in Turin" - Hält dëse jonke Spunt sech fir den neie Goethe?

Literatur

"Tod in Turin" - Hält dëse jonke Spunt sech fir den neie Goethe?

"Alle deutschsprachigen Schriftsteller von Weltrang haben über ihre italienische Reise geschrieben", seet de Jan Brandt. An "Tod in Turin" schreift de jonken däitschen Auteur iwwer Italien an iwwer Journaliste Froen.

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2 min

Ass de jonken däitschen Auteur, Jan Brandt, gréissewahnsinneg? Oder huet hien e ganz raffinéierte Sënn fir Humor? Dem Jan Brandt säin éischte Roman vu ronn 900 Säite, "Gegen die Welt", war e groussen Erfolleg.


Nathalie Bender: "Man liest so durch Tod in Turin und nachher denkt man: Hat er das ernst gemeint? Was stimmt und was ist Fiktion? Da denkt man sich, was soll ich den jetzt fragen? War das das Ziel?"

Jan Brandt: "Ich glaube, ich habe gar kein Ziel damit verfolgt, ausser für mich selber Italien verständlich zu machen. Und vielleicht auch meine Erlebnisse mit dem Kulturbetrieb, dem Literaturbetrieb und dem Journalismus auf der anderen Seite (...) irgendwie zu verarbeiten. Natürlich resultieren diese Killer-Journalistenfragen, die darin auftauchen, daraus, dass ich manchmal enttäuscht war von den Journalisten, die ich getroffen habe. Weil sie nicht so gut vorbereitet waren. Und ich das Gefühl hatte, dass ihre Fragen genau daher kommen. Aus ihrem Unwillen sich mit Literatur auseinander zu setzen. Und dann kommen eben so einfache Fragen und das hat mich geärgert.

Es sind oft solche Standardfragen. 'Können sie vom Schreiben leben? Haben sie irgendwelche Hobbies?' Was ich noch verstehen kann ist, dass man beim Radio gefragt wird den Inhalt seines Textes in zwei, drei Wörtern zusammen zu fassen. Das verstehe ich weil es beim Radio irgendwo ein Format ist wo man auch selber über den Text sprechen sollte."

Extrait aus "Tod in Turin"play_arrow

Nathalie Bender: "Ihr Debütroman "Gegen die Welt" wurde so gerühmt, dass sie eigentlich der Jan Brandt sind, der Schriftsteller der jeden überzeugt hat. Nervt das sie ein bisschen, dieses Statut aufgedrückt zu bekommen?"

Jan Brandt: "So sehe ich mich selber gar nicht. Und ausserdem verblasst so was auch sofort wieder sobald das Buch wieder aus dem Bewusstsein verschwunden ist. Und dann ist man als Schriftsteller wieder auf sich selbst zurück geworfen. Man muss wieder ein neues Buch schreiben und hat mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie vorher."


En Extrait aus engem Gespréich vum Nathalie Bender mat den däitschen Auteure Jan Brandt an David Wagner an dem Publizist Jochen Zenthöfer iwwer "Tod in Turin", dat 2015 verëffentlecht gouf.