Pflanzen bewegen sich bekanntlich nicht selbstständig von einem Ort zum anderen, sie sind sesshaft, genauer gesagt: verwurzelt. Doch über Generationen hinweg gesehen können sie neue Gegenden erobern, egal, wie weit entfernt, schwer zugänglich oder ungastlich diese sind.
Wie die Pflanzen das bewerkstelligen, das erläutert Stefano Mancuso in "Die unglaubliche Reise der Pflanzen" anhand von 16 außergewöhnlichen Beispielen, die neben unterschiedlichen Methoden auch den starken Expansionsdrang der Pflanzen und ihre hohe Anpassungsfähigkeit illustrieren.
Die Expansion der Pflanzen
Samen spielen bei der Expansion von Pflanzen die Hauptrolle, deshalb haben die Pflanzen ihre Früchte perfekt an ihren Lebensraum angepasst. Eine Kokosnuss kann beispielsweise monatelang unbeschadet übers Meer reisen, bevor sie an Land Wurzeln schlägt. Auf diese Weise hat die Kokospalme sich von Südostasien aus im gesamten Pazifikraum verbreitet.
Pflanzen nutzen Wind und Wasser, Tiere und Menschen als Transportpartner, aber auch Autos oder Züge.
Eine problematische Beziehung
Der starke Expansionsdrang von Pflanzen ist dem Menschen bisweilen ein Dorn im Auge; invasive Arten, wie die Wasserhyazinthe, gelten als problematisch.
Umgekehrt stellt der Mensch aber auch eine Bedrohung für Pflanzen dar. Ein Beispiel dafür ist die Avocado, die mangels tierischer Transportpartner bereits im 16. Jahrhundert vom Aussterben bedroht war.
Ein leidenschaftliches Buch
Stefano Mancusos Blick gilt den Pflanzen und dem komplexen Beziehungsgeflecht zwischen Pflanze, Mensch und Tier. Dabei schlägt er einen Bogen von der tiefsten Vergangenheit bis in die Zukunft.
Pflanzenaffinen Lesern ist Mancuso seit seinem Bestseller "Die Intelligenz der Pflanzen" ein Begriff, mit dem er 2013 für heftigen Wirbel in Fachkreisen sorgte.